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News-Archiv | Artikel vom 01.02.2023

Baupreisindex treibt Gebäudeprämien

Neben höheren Energiepreisen, dürften auch die steigenden Kosten am Bau dazu beitragen, dass für Verbraucher die Wohnnebenkosten insgesamt weiter steigen. Denn der sogenannte Baupreis- oder Baukostenindex wirkt direkt auf die Prämien der Wohngebäudeversicherung. Der Index wird maßgeblich von den Material-, Beschaffungs- und Lohnkosten im Baugewerbe bestimmt, die zuletzt so stark gestiegen sind, wie seit 50 Jahren nicht mehr.

Zum Vergleich: In den vergangenen fünfzehn Jahren stieg der Index noch recht human um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr. Allein in 2022 stieg er nun um fast 15 Prozent!

Was ist der Baupreisindex?
Der Baupreisindex spiegelt die Entwicklung der Baupreise für den Neubau und die Instandhaltung von Wohn- und Gewerbebauten wieder. Das Statistische Bundesamt ermittelt dann im Vergleich zu den Kosten im Basisjahr (2015) die Preisveränderungen und weist diese quartalsweise im Index aus.

Versicherer dürfen sich bei ihrer Kalkulation u.a. am Baupreisindex orientieren. Daraus ergibt sich ein Anpassungsfaktor (auch Prämienfaktor), der der gleitenden Neuwertentschädigung von Wohngebäuden dient. Er stellt sicher, dass der Versicherungsschutz von Jahr zu Jahr zum Schutz der Kunden automatisch aktualisiert wird, ohne den Vertrag ändern zu müssen. Der Anpassungsfaktor erhöht sich aktuell von 20,97 auf 24,06. Die Preissteigerungen werden sich auch in den Prämien zur Wohngebäudeversicherung wiederfinden. Hinzu kommt, dass der Schadenaufwand für Versicherer zuletzt deutlich gestiegen ist. Vor allem die Flutkatastrophe im Ahrtal (Juli 2021) trug zu dem hohen Schadenaufkommen bei.

Zwar gilt der Baupreisindex für alle Versicherer und allein durch die Indexerhöhung besteht auch kein außerordentliches Kündigungsrecht. Dennoch lohnt es sich aktuell stärker denn je, bestehende Ge­bäude­ver­si­che­rungen auf Bedingungen und Preis-Leistungs-Verhältnisse prüfen zu lassen.




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